Länge 5,55 Meter, Höhe 2,50 Meter, Leistung 57 kW, Drehmoment 225 Newtonmeter – das sind die technischen Daten nicht irgendeines Fahrzeuges, sondern die, des neuen Klimabusses. Klimabus? „Der Landkreis München hat sich mit seiner 29++ Klima. Energie. Initiative. das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen auf rund sechs Tonnen pro Kopf zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sollen insbesondere auch Kinder und Jugendliche für den Klimaschutz begeistert werden. Dazu hat der Ausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen 2018 unter anderem die Anschaffung eines Klimabusses beschlossen. Das Elektrofahrzeug soll durch den Landkreis touren und auf spielerische Art und Weise Kinder und Jugendliche an zentrale Themen des Klimaschutzes heranführen. Hier liegt die Expertise bei der 29++ Klimaschutzbildung des KJR München-Land, die mit dem neuen Klimabus das Angebot besonders im Hinblick auf die Themen Energie und Mobilität noch mobiler und für die Schulen einfacher zugänglich machen soll“, erklärt Landrat Christoph Göbel bei der offiziellen Vorstellung des Fahrzeuges und ergänzt: „Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung der Kreissparkasse für den Landkreis München ist er das ideale Medium, um für den Klimaschutz zu werben.“ Der Klimabus, im Übrigen der erste seiner Art in Bayern, ist Werbeträger und dient als Transportfahrzeug von Klimabildungsmaterialien. Er ist auf Straßenfesten, in pädagogischen Einrichtungen und öffentlichen Veranstaltungen im Landkreis einsetzbar.
Klimabus als praktisches Anschauungsobjekt
Für das Team der 29++ Klimaschutzbildung, das im Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck (NEZ) angesiedelt ist, war klimaneutrale Mobilität schon immer ein Thema, jetzt hat sie ein Gesicht. „Wir freuen uns sehr über den Klimabus, weil er die Durchführung von Angeboten zu Mobilität und elektrischem Strom sehr vereinfacht“, erklärt Bildungsreferentin Christina Müller und präzisiert: „Zum einen für die Schulen, weil die Angebote einfach zu ihnen kommen können. Für uns vom Naturerlebniszentrum, weil wir das Material kompakt und mobil beisammen haben und nicht immer umpacken und ein Auto organisieren müssen. Und für die Sache, da gezeigt wird, dass E-Mobilität machbar ist.“
Immer wieder sei man bei der Präsentation der Möglichkeiten von Schüler*innen gefragt worden, wie E-Mobilität funktioniere. Mit dem Klimabus habe man nun ein praktisches Anschauungsobjekt für alternative Mobilitätsformen. „Wie ist der Antrieb beim E-Mobil oder anderen Fahrzeugen?“, „Was passiert beim Verbrennen fossiler Energieträger?“, „Woher kommt der Strom?“ oder „Fossile Energieträger, Ökostrom, erneuerbare Energien – Vorteile und Nachteile?“ – all diese Fragen können nun am Anschauungsobjekt viel besser beantwortet werden.
Wie das Schweizer Taschenmesser der Klimabildung
Doch nicht nur das. Der Klimabus, der mit regionalem Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft an seinem Standort auf dem Gelände der Burg Schwaneck geladen wird, hat auch einen ganz praktischen Nutzen, nämlich als Transportmittel. Die Daten des Laderaumes spielten eine entscheidende Rolle für dieses Modell. „Der Renault ‚Master ZE‘ hat durch die niedrige Einstiegshöhe, der Höhe des Laderaumes sowie dem Ladevolumen mit 10,8 m³ überzeugt. Denn da muss eine Menge rein passen“, weiß Julia Schuster. „Unser energieautarkes Radlkino mit Leinwand, Beamer und Boxen. Materialien zu bestehenden Programmen wie den ‚Energiedetektiven‘ sowie Solarbauteile für Solarflitzer und -boote. Anschauungsmodelle zu Solar, Geothermie, Wasserkraft, Windkraft und auch nicht regenerativen Energieträgern und das Infomaterial über unsere Angebote“, präzisiert die zuständige Bildungsreferentin, deren Stelle eigens für das Projekt geschaffen wurde.
Sie wird sich künftig um den Klimabus, der innerhalb des Landkreises München und zusammen mit einem/r Referent*in des NEZ für Bildungs- oder Infoveranstaltungen ausgeliehen werden kann, kümmern. Für Schuster ist der Bus „wie das Schweizer Taschenmesser der Klimabildung, unverzichtbar mit ansprechendem Äußeren und einem hohen Wiedererkennungswert. Er ist mit allem Wichtigen und Nützlichen ausgestattet und kann noch kleine Überraschungen hervorzaubern. Dadurch erreichen wir gezielt junge Menschen, um Bewusstsein zu schaffen, Wissen zu vermitteln, Ideen zu entwickeln, handlungsfähig zu machen und zu vernetzen.“ Seinen ersten Einsatz hat der Klimabus bei der Projektbörse „Act for Future“ am 25. Oktober am Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching.